Japanische Kultur
Satori ist nicht das selbe wie Erleuchtung
Das Wort "Satori" wurde schon viele Jahre ilang in Japan von Zen-Leuten verwendet und sehr wahrscheinlich hat das irgendjemand in Europa oder in den Vereinigten Staaten mit "Erleuchtung" übersetzt.
Die wirkliche Bedeutung von "Erleuchtung" kommt von einer intellektuellen und philosophischen Bewegung in Europa. Wer interessiert ist, kann das bei Wikipedia nachlesen.
"Erleuchtung" hat also nichts mit "Satori" zu tun. Satori basiert auf einer körperlichen Übung. Erleuchtung ist intellektuell und philosophisch. Ich vermute, dass irgend ein indischer Guru das vermischt hat, um in Europa und den US viele Schüler zu bekommen. Es kommt sehr oft vor, dass Leute die Bedeutung von Worten aus kommerziellen Gründen verdrehen. Das passiert in unserer Gesellschaft die ganze Zeit über und wir müssen alle aufpassen, dass wir dadurch keine Gehirnwäsche bekommen.
26. April 2020
Versuche nicht, die Welt zu verändern
Viele Leute, darunter berühmte Philosophen und Professoren, reden davon, die Welt zu ändern und sie liegen falsch. Ihr Fehler liegt in der Tatsache, dass die Welt sich durch die Verwendung von Kohle und Erdöl verändert hat.
Die auf Kohle basierende erste industrielle Revolution führte nur zur Entstehung einer Waffenindustrie, da das Fördern der Kohle aus dem Untergrund noch auf menschlicher Arbeit beruhte.
Die auf Erdöl basierende zweite industrielle Revolution veränderte die Welt, da das Erdöl ohne menschliche Arbeit aus dem Boden kam und danach ersetzten Verbrennungsmaschinen die menschliche Arbeit. Diese Art der Veränderung kommt durch die Verwendung materieller Energieträger. Die Verwendung materieller Energieträger kann aber in Zukunft nicht weitergehen. Klimaänderungen und Umweltverschmutzung sowie das Ende der Erdölproduktion kommen unausweichlich.
Das bedeutet nicht, dass wir die Welt verändern müssen. Die Idee, die Welt zu verändern basiert auf der Verwendung materieller Energieträger und nur der materielle Teil der Welt kann durch Technologie verändert werden. Technologie kann das Problem der Welt nicht lösen, weil Technologie selber die Ursache des Problems ist.
Das Leben kann nicht verändert werden. Leben kann nur geschaffen werden. Es macht keinen Sinn zu versuchen, böse Leute zu ändern. Das Einzige, was wir tun können, ist zu warten, bis die bösen Leute sterben und darauf hoffen, dass deren Kinder zu guten Leuten werden.
Wir sollten versuchen, eine gute Welt zu erschaffen, anstatt zu versuchen, die Welt zu verändern.
In Japan gab es im 19. Jahrhundert schon ohne Kohle und Erdöl eine sehr hochentwickelte Zivilisation. Mit Kohle und Erdöl konnte Japan sehr schnell Technologien entwickeln. Es muss etwas geben, das eine Brücke schlägt, zwischen Technologie und der Art des Lebens in der Japanischen Kultur.
Ich habe immer versucht, Aikido zu entwickeln und es zu unterrichten um die Welt für die Zukunft zu schaffen.
11. April 2020
Was ist Zen?
Es gibt ein großes Missverständnis darüber, worum es beim Zen geht. Es ist offensichtlich, dass Zen aus dem Buddhismus hervorging, in China entwickelt wurde und danach nach Japan kam. In Japan entwickelte sich Zen aber vollkommen anders weiter als beim indischen oder chinesischen Ursprung. Deshalb darf der japanische Zen auch kein Teil des Buddhismus sein. Aber auch beim Buddhismus selbst ist es wohlbekannt, dass der japanische Buddhismus sich stark vom Buddhismus in anderen Ländern wie Tibet, Vietnam usw. unterscheidet.
Der wichtigste Punkt beim Zen ist, dass es keine Meditation ist. Es ist eine physische körperliche Übung zu versuchen, die Fähigkeit zu erreichen, seinen eigenen Körper zu sehen und zwar unabhängig von seiner Psyche (Gefühle, Gedanken, Wünsche, Emotionen usw.). Dann wird man verstehen, dass der Körper entschieden agieren kann ohne eine Entscheidung in Form eines Gedanken zu treffen. Das ist die Absicht des Zen und aus diesem Verständnis heraus entsteht eine große Entspannung und Zufriedenheit.
Warum sitzt man beim Zen lange Zeit?
Wenn man lange sitzt, wird es sehr schmerzhaft, die Haltung beizubehalten. Man braucht Gedanken oder eine Absicht um eine Änderung herbeizuführen, was man aber nicht braucht, um die selbe Haltung beizubehalten. So lernt man seinen Körper zu kontrollieren und zwar ohne Gedanken oder Gefühle. Dann ist man vielleicht in der Lage, seinen eigenen Körper unabhängig von seiner Psyche zu sehen.
25. März 2020
Fragen und Antworten
Weitere Fragen und Antworten finden Sie in der englischen Version.
Frage:
Was bedeutet Dan und Den?
25/4/2020
Antwort:
Dan (段) bedeutet Unterschied in der Höhe, wie bei Stufen in Deutsch.
Den ( 伝) bedeutet Kommunikation. In diesem Fall ein Unterricht der von einem Lehrer kommuniziert wird.
25/4/2020
Frage:
Könnten Sie bitte die Hauptcharakteristiken des Shintoismus erklären?
23/4/2020
Antwort:
Nein. Ich weiß nicht genug, um es zu erklären.
23/4/2020
Frage:
Gibt es eine Beziehung zwischen Aikido und Zen?
23/4/2020
Antwort:
Nein.
23/4/2020
Frage:
Kommen Kyudo und Iaido nicht aus Japan? Gehören sie zu Jujutsu?
23/4/2020
Antwort:
Sie kommen aus Japan und sie sind nicht Teil von Jujutsu.
23/4/2020
Frage:
Was ist Satori?
23/4/2020
Antwort:
Satori ist ein japanisches Wort, das schon seit langem von Zen-Leuten verwendet wird. Es gibt zwei Worte, "wakaru" und "satoru". Im Japanischen ist "satori" ein Substantiv und "satoru" ein Verb. "wakaru" bedeutet, etwas dadurch verstehen, dass man es in mehrere Komponenten zerlegt. Es ist ein analytisches Verstehen, wie es in der Wissenschaft, der Technologie und der Politik verwendet wird. Man kann so unterrichten, dass die Schüler es "wakaru" können. Es ist ein Ergebnis von Intelligenz. Im Gegensatz dazu kann man "satoru" nur selber machen, aus seiner Lebenserfahrung. Das entspricht der Weisheit.
Vom Zen-Üben erwartet man, dass es dem Übenden eine innere Erfahrung gibt, damit er/sie "satori" erreichen kann. Was man "satoru", hängt von der Erfahrung ab und so gibt es je nach Aktivitäten im eigenen Leben viele verschiedene "satori". Zen-Training gibt einem eine Erfahrung, seinen Körper ohne die Interpretation durch Worte oder Namen zu sehen. Dann erlebt man ein rein körperliches Wohlfühlen so wie ein gesundes Baby in einer guten Umgebung. Dann fühlt man sich wie neugeboren und das ist der Ursprung des Wortes "sensei", was soviel bedeutet, wie jemand, der früher geboren wurde als man selbst. Streng genommen sollte ein Sensei satori haben, aber da heutzutage jeder ein Gentleman oder eine Dame ist, wird in Japan das Wort "Sensei" einfach verwendet für Lehrer, Doktor, Anwalt oder selbst für einen Politiker.
In einer Zen-Gemeinschaft erwartet man von einem Zen-Meister, "satori" zu haben, aber unglücklicherweise haben das die meisten Zen-Meister nicht. Von einem Zen-Meister, der "satori" hatte, weiß man, dass er versucht hat, es an seine Schüler zu übermitteln, aber er sollte glücklich sein, wenn einer seiner Schüler "satori" bekommt. Die Frage ist, dass es keinen Weg gibt, objektiv zu beurteilen, ob jemand satori hat oder nicht.
Das Problem beim Zen ist, dass es zu viel um das Sehen des Körpers geht und die meisten Meister nicht wissen, wie man Gedanken sieht. Hier muss man erwähnen, dass die japanische Kultur durch die Lehren von Ikkyu begründet wurde, der seine Gedanken und seinen Körper sehen konnte. Er hat immer andere Zen-Meister kritisiert, dass sie keinen echten Meister seien. Das kommt daher, dass Zen-Meister möglicherweise ihren Körper sehen, nicht aber ihre Gedanken. Deshalb ist "satori" nicht genug um ein Leben oder die Welt zu kreieren.
Ein anderes Problem von "satori" ist, dass es hartes Üben verlangt und die meisten Leute üben nicht hart genug. Und so gab es wahrscheinlich in den letzten 100 Jahren in Japan keine Zen-Meister, die "satori" bekamen. Deshalb versuchen moderne Zen-Meister gar nicht mehr, "satori" zu bekommen und das ist in Ordnung. Nur "satori" ohne die Gedanken zu sehen ist nicht so nützlich um eine bessere Welt zu kreieren, und so ist "satori" in der modernen Welt nutzlos.
23/4/2020
Frage:
Moderne Hindus und eigentlich jeder spricht über Karma. Was ist das japanische Konzept von Karma?
Steht es in Verbindung mit dem freien Geist, von dem ich früher gesprochen habe?
13/4/2020
Antwort:
Ich kenne die indische Kultur nicht sehr gut.
Es gibt im Japanischen kein Konzept von Karma außer bei Buddhisten, die aber nur die indische Idee kopieren, die aus China nach Japan kam.
Ich denke, ungebildete Japaner, die vom Buddhismus beeinflusst sind, können das Konzept von Karma verwenden, um schlimme Dinge, die ihnen im Leben zustossen, akzeptieren zu können.
Ich kann nicht den geringsten Bezug zum freien Geist sehen. Ich weiß nicht einmal, ob es ihn gibt oder nicht. Das ist eine ähnliche Frage, wie die, ob es Gott gibt oder nicht.
Mir persönlich ist es egal, ob sie existieren oder nicht. Sie haben keinerlei Einfluss auf mein Leben, daher kann ich auch nichts dazu sagen.
13/4/2020
Frage:
Sie haben geschrieben "Ich weiß nicht, was die Absicht bei Meditation ist".
Bedeutet das, dass man seinen eigenen Zweck für Meditation finden soll (wenn ja, woher wissen wir, dass wir es richtig machen oder auf dem falschen Weg sind?) oder dass man Meditation ohne Absicht üben soll?
13/4/2020
Antwort:
Das Wort "Meditation" ist aus dem europäischem Sprachraum und der europäischen Kultur und basiert auf Indo-Europäischer Kultur.
Ich bin Japaner und meine Muttersprache ist Japanisch und da gibt es kein Wort oder Konzept, dass der "Meditation" entspricht.
Daher weiß ich nicht, was "Meditation" bedeutet und ich kann es mir nur anhand dessen ausmalen, was Europäer darüber schreibenn.
Daher kenne ich auch den Zweck der Meditation nicht, da es für mich so aussieht, als ob jeder Europäer, der über Meditation spricht, einen anderen Zweck verfolgt.
Ich unterrichte keine Meditation, da ich nicht weiß, was das ist. Ich unterrichte nur, wie man sein Leben erschaffen kann, inklusive der Aikido-Techniken.
Zen ist ein japanisches Wort und ein japanisches Konzept, daher weiß ich, was Zen ist. Darum sage ich, Zen ist keine Meditation.
Ich unterrichte im Wesentlichen, sich selbst zu sehen, das bedeutet seine Gedanken und seinen Körper. Nachdem man seine Gedanken und seinen Körper sieht, wird man in der Lage sein, seine Vorstellungen zu verstehen, die immer in einem arbeiten. Diese Vorstellungen sind das wahre Selbst.
13/4/2020
Frage:
Früher haben Sie gesagt, dass Zen nicht Meditation sondern physische Praxis ist.
Wenn man auf der anderen Seite Meditation betreibt, ist das dann dadurch charakterisiert, dass es ausschließlich eine geistige Übungs ist oder kann es sowohl geistige als auch physische Praxis beinhalten?
Wenn man zum Beispiel im Seiza sitzt und Atemübungen macht, stelle ich mir vor, dass das sowohl Elemente physischer als auch mentaler Praxis beinhaltet.
13/4/2020
Antwort:
Jede menschliche Aktion basiert auf Geistigem und Physischem.
Zen braucht eine definierte physische Form. Meditation dagegen ist nicht an eine feste physische Form gebunden.
Der Name und das Konzept von Meditation kommt aus der Indo-Europäischen Kultur und wurde dort entwickelt.
Daher bevorzuge ich es, die beiden Konzepte nicht zu vermischen.
Der wichtigeste Unterschied liegt in der Absicht der Praxis. Die Absicht im Zen ist Satori. Ich weiß nicht, was die Absicht bei Meditation ist.
In Japan interessiert sich heutzutage aber kein Zen-Meister mehr für Satori, daher ist Zen jetzt einfach zu einer Art Meditation geworden.
13/4/2020
Frage:
Wurde die Omoto Kyo Sekte und durch sie Morihei Ueshiba und Koichi Tohei in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts und dem Anfang des 20. Jahrhunderts von Pazifisten und ideologischen Bewegungen der Gewaltfreiheit (so wie zum Beispiel Tolstoi oder Gandhi) beeinflusst?
7/4/2020
Antwort:
Morihei Ueshiba folgte Omotokyo, aber Tohei-Sensei ist ihnen nicht beigetreten, da das schon von der japanischen Regierung verboten war, als er mit dem Aikido anfing.
Soweit ich weiß, wussten die Leute von Omotokyo nichts von der Existenz von Tolstoi oder Gandhi oder anderen europäischen ideologischen Bewegungen.
Sowohl Ueshiba als auch Tohei kannten keine europäische Philosophie der Gewaltfreiheit. Die Idee der Gewaltfreiheit existierte in Japan seit der Buddhismus vor 1500 Jahren nach Japan kam.
7/4/2020
Frage:
Ist es für eine vollständige Zen-Praxis genug Mu Shin zu üben?
Wenn nicht, was muss man dann noch üben, um die Zen-Praxis zu vervollständigen?
6/4/2020
Antwort:
Ich unterrichte keinen Zen.
Wenn Sie Zen üben wollen, müssen Sie einen Zen-Lehrer finden und ihm dann Fragen über Zen stellen.
6/4/2020
Frage:
Können Sie bitte den Unterschied zwischen Zen und Shinto erklären?
4/4/2020
Antwort:
Das sind zwei völlig andere Dinge. Zen ist Training und Shinto ist Religion.
Sie müssen Buddhismus und Shintoismus vergleichen. Das sind beides Religionen.
Zen ist nicht Buddhismus. Es stimmt zwar, dass Zen aus dem Buddhismus hervorging, aber er änderte sich bei seiner Reise durch China und entwickelte sich in Japan weiter.
Viele Akademiker sind verwirrt und verwenden den Begriff Zen-Buddhismus. Das ist ein typischer Fehler von Akademikern. So wie beim Christentum, das aus dem Judentum entstand und sich nun vom Judentum unterscheidet.
Zen entwickelte sich in Japan insbesondere so weit, dass es nichts mehr mit Buddhismus zu tun hat. Eigentlich ist es sogar so, dass japanischer Buddhismus sich stark von Original-Buddhismus unterscheidet der immer noch in Süd-Ost-Asien existiert.
Sie müssen sie einfach getrennt studieren, wenn Sie Interesse haben, sie kennenzulernen.
4/4/2020
Frage:
Glauben Sie, dass von Ägypten, dem Römischen Reich und der aktuellen Politik und Wirtschaft Systeme zusammenarbeiten so dass der Großteil der Weltkultur aufhört oder nicht weiterentwickelt wird?
Und stattdessen 1% der Welt Reichtum haben und die restlichen 99% sich denen fügen, die den Reichtum haben? Könnte das Entwickeln von Kultur ein friedlicher Weg sein, das zu ändern, was uns seit der Antike eingepflanzt wurde?
2/4/2020
Antwort:
Bis vor 200 Jahren hat sich Kultur und wirtschaftlicher Wachstum gemeinsam entwickelt, stimuliert durch verschiedene Kulturen und Völker.
Um 1870 wurde die Nutzung des Erdöls entdeckt und dann dazu verwendet, die ganze Welt zu beherrschen. Diese weltweite Vorherrschaft hat die Entwicklung der Kultur angehalten.
Jetzt kontrollieren Militärkräfte basierend auf Technologie und Geldwirtschaft die ganze Welt und obwohl viele Leute eine gehörige Menge Zeit in ihrem Leben haben, können sie Kultur nicht mehr weiterentwickeln.
Kultur entwickelt sich, wenn die Leute ihr eigenes Leben nach ihren eigenen Ideen erschaffen können, aber es ist für die meisten Leute sehr schwierig, ihr eigenes Leben zu erschaffen. Daher stagniert im allgemeinen Kultur auf der ganzen Welt.
Selbst wenn es schwierig ist, so ist es doch möglich, sein eigenes Leben zu erschaffen.
Das ist der Zweck meines Unterrichts.
2/4/2020
Frage:
Warum hat Japan seine Kultur entwickelt?
2/4/2020
Antwort:
Kultur im Allgemeinen hängt von der Wirtschaft ab.
Wenn die Leute nicht arbeiten müssen, um zu überleben, dann beginnen sie kulturelle Aktivitäten.
Die Wirtschaft basierte anfangs auf Landwirtschaft so wie in Ägypten oder im Römischen Reich. Danach wurde Geld für das wirtschaftliche Wachstum wichtig. Papiergeld oder Münzen wurden aber erst in den letzten zwei oder drei Jahrhunderten entwickelt. Vor der Zeit wurde wertvolles Metall als Geld verwendet.
In Japan wurde eine große Silbermine entdeckt und man sagt, dass ein Drittel der Silber-Weltproduktion von dort kam. Diese Silberproduktion bewirkte eine starke Entwicklung der japanischen Wirtschaft des 16. Jahrhunderts.
In Europa wurde die wirtschaftliche Entwicklung ab dem 17. Jahrhundert durch wertvolle Metalle aus Südamerika hervorgerufen. Deshalb ist die Kultur in Japan ebenso gut entwickelt, wie in Europa.
2/4/2020
Frage:
Was ist die Bedeutung des Kyu- und Dan-Systems im Aikido und von woher kommt es?
Wie könnte man das heutzutage nutzen und wie soll ein Übender damit umgehen?
31/3/2020
Antwort:
Aikido, Judo, Kendo, Karate, and Jujutsu sind neue Aktivitäten, die in den letzten 140 Jahren in Japan erfunden wurden.
Natürlich kamen ihre Techniken von älteren Generationen, aber die Struktur wurde erst von Jigoro Kano im Judo erfunden.
Dann kam Kendo und Karate wurde geboren. Da Karate von Okinawa stammt, was zu der damaligen Zeit chinesische Kultur hatte, haben es manche Karatedo genannt, aber viele taten das nicht.
Dann folgte Aikido. Danach legte man fest, dass alle Schulen, die nicht Judo, Kendo, Karate oder Aikido sind, Jujutsu genannt werden.
Vor Judo gab es kein Graduierungssystem wie Kyu und Dan. Die Schüler übten einfach und wenn sie sehr gut wurden, konnte ihr Lehrer ihnen ein Empfehlungsschreiben verfassen, wenn das nötig war.
Da Kano ein Universitätsprofessor war, erfand er ein Graduierungssystem, das er vom Schulsystem kopierte. Kendo, Aikido und Karate übernahmen es. Damit ist das Graduierungssystem von Kyu und Dan um die 120 Jahre alt.
Das Graduierungssystem dient dazu, die Schüler anzuspornen, zu üben und Dojoaktivitäten zu veranstalten.
Die menschliche Gesellschaft braucht viele Formen um zu bewahren oder weiterzuentwickeln. Manche Formen sind gut, manche schlecht. Die Aikidoka sollten versuchen, das Graduierungssystem zu behalten, für ein gutes Üben.
31/3/2020
Frage:
Was ist Mu Shin?
30/3/2020
Antwort:
Mu Shin ist ein japanischer Begriff und wird normalerweise mit nicht Geist übersetzt.
Es bedeutet, dass man etwas tut, ohne Gedanken, Gefühle und Emotionen, usw.
Wenn man etwas viele Male wiederholt, macht man es natürlicherweise mit Mu Shin.
Daher haben Sportler beim Sport normalerweise Mu Shin. Aber selbst Sportler haben während ihren Aktionen Schwierigkeiten, gut mit den eigenen Gedanken, Gefühlen und Emotionen umzugehen.
Ein gutes Beispiel sind Tennisspieler. Die meisten Tennisspieler haben psychische Schwierigkeiten zwischen den einzelnen Aktionen und manchmal spielt einer ein phantastisches Spiel, wenn er das ganze Match lang sein Mu Shin beibehalten kann.
Die Schwierigkeit bei Mu Shin ist also, zwischen den Aktionen den Geist von psychischen Dingen frei zuhalten. Das probieren Zen-Meister in ihrem täglichen Leben.
Der Weg ist, den eigenen Körper zu sehen. Wenn man seinen Körper sieht, verschwindet psychisches.
30/3/2020
Frage:
Was ist "Schwert des nicht Geistes", war es eine persönliche Kampfkunst von Yamaoke Tesshu oder haben es auch andere Samurai praktiziert, war es eine Kampfkunst, die auf dem Schlachtfeld genutzt wurde, oder war es mehr eine spirituelle Praxis?
30/3/2020
Antwort:
Mir ist in der japanischen Sprache nie der Begriff "Schwert des nicht Geistes" untergekommen.
"nicht Geist" ist einer Übersetzung von "Mu Shin" aus dem Japanischen und viele Zen-Meister redeten von der Wichtigkeit von "Mu Shin".
Mehrere Schwertmeister inklusive Yanaoka haben natürlich "Mu Shin" gelernt und versucht, das Konzept in ihre Praxis und den Unterricht des Schwertes einzubeziehen. Es hat nichts mit dem Schlachtfeld zu tun, und auch nichts mit spiritueller Praxis. Es ist ein praktisches Konzept der Schwert-Technik.
Spiritualität ist eine christliche oder indo-europäische Idee und existiert in Japan nicht. Zen oder Shintoismus haben keine Spiritualität.
30/3/2020
Frage:
Was würden Sie gerne der nächsten Generation von Aikido-Lehrern mit auf den Weg geben?
Wie sollte die neue Generation von Lehrern sich selbst auf das Unterrichten vorbereiten, und darauf, ein eigenes Dojo zu betreiben?
Welcher Teil Ihres Aikido-Vermächtnisses würden Sie gerne in der neuen Lehrer-Generation widergespiegelt sehen?
30/3/2020
Antwort:
Das ist eine Frage eines Journalisten, und ich kümmere mich nicht um Journalisten.
Ich unterrichte nur. Jeder sollte sein eigenes Leben auf seine eigene Art führen und ich versuche nur durch meinen Unterricht dabei zu helfen.
30/3/2020
Frage:
"Wenn Sie nicht wissen, was Sie tun sollen, dann sitzen Sie einfach bequem und bewegen sich nicht."
Ich vermute, dass Sie mit bequem sitzen gemeint haben bequem in Seiza oder Agura zu sitzen?
29/3/2020
Antwort:
Es ist besser im Seiza oder im Schneidersitz zu sitzen, aber es ist jede Haltung OK, solange Ihr Körper entspannt ist und es bequem ist.
29/3/2020
Frage:
Bitte geben Sie ein Beispiel für:
"Dann wird man verstehen, dass der Körper entschieden agieren kann ohne eine Entscheidung in Form eines Gedanken zu treffen."
28/3/2020
Antwort:
Wenn Sie nicht wissen, was Sie tun sollen, dann sitzen Sie einfach bequem und bewegen sich nicht.
Versuchen Sie zuerst eine Entscheidung zu treffen und falls es Ihnen unmöglich ist, sich zu entscheiden, bleiben Sie sitzen, ohne etwas zu tun. Irgendwann beginnt der Körper plötzlich sich zu bewegen und fängt an, etwas zu tun. Am Anfang mag das einige Stunden dauern.
Wenn Sie das einmal verstanden haben, behalten Sie Fragen und Dinge, die Sie tun müssen einfach im Kopf, ohne sich dazu zu zwingen, sie zu tun. Dann werden Sie sehen, dass Ihr Körper plötzlich anfängt, zu tun, was Sie tun sollten. Das ist dann der richtige Augenblick es zu tun.
Das ist der einzige Weg, die richtigen Dinge zur richtigen Zeit zu tun. Die Leute versuchen, die richtigen Dinge zu tun. Aber die richtigen Dinge zum falschen Zeitpunkt zu tun, mag zu schlechten Ergebnissen führen.
28/3/2020
Frage:
In einem Bereich der Medizin-Wissenschaft sagt man, dass Gefühle und Gedanken unseren Gesundheitszustand beeinflussen, weshalb man zwischen positiver und negativer Einstellung unterscheidet.
Wie kann das Praktizieren von Zen zu einem gesunden Körper beitragen?
27/3/2020
Antwort:
Medizin ist ein Teil einer Therapie und das ist der grundlegende Unterschied zwischen Zen und Ki Training.
Der erste Unterschied ist Objektivität und Subjektivität. Es gibt zwei Arten etwas zu tun: für anderen oder für einen selbst. Wissenschaft und Medizin basieren auf der Idee, was man für andere tun kann. Es ist leichter, etwas mit Materie zu machen da Materie normalerweise nicht reagiert. Daher wurde Wissenschaft im Wesentlichen an Materie entwickelt.
Medizin wurde für Leute entwickelt, die schon im Sterben lagen, da sie dann weniger reagierten. Daher werden die meisten medizinischen Operationen gemacht, nachdem der Patient betäubt wurde und daher nichts spürt und nicht reagieren kann.
Psychologie wurde auf Grundlage von Wissenschaft und Medizin entwickelt, und basiert auf dem Gedanken, was der Psychologe für den Patienten tun kann.
Was ist eine positive und negative Einstellung? Eine positive Einstellung sorgt dafür, dass der Körper besser, eine negative dass er schlechter arbeitet.
Wissenschaftler können Ihre Gedanken nicht sehen, dafür aber den Körper untersuchen und vermuten ob der Körper besser oder schlechter funktioniert. Dann stellen sie sich vor, dass Ihre Gedanken positiv oder negativ sind und studieren Statistiken darüber. Danach können Psychologen die Statistik dazu nutzen, den Patienten zu helfen. Da das Verständnis auf Statistik beruht können sowohl Ärzte als auch Psychologen nur 50 (mehr oder weniger) Prozent der Patienten helfen.
Zen oder Ki Training ist etwas, was man für sich selber tun kann. Daher ist es unmöglich zu definieren, was positiver oder negativer Geist oder Gedanken sind.
Man muss auch verstehen, dass man seinen Geist oder seine Gedanken nicht kontrollieren kann. Deshalb muss man seinen Körper kontrollieren und das ist Zen oder Ki Training.
Man muss seinen Körper verstehen ohne Namen zu verwenden, damit die eigenen Gedanken oder die Psyche (Gefühle, Emotionen usw.) den Körper nicht beeinflussen. Dann versucht dein Körper natürlicherweise besser zu funktionieren.
Das ist die grundlegende Natur des Lebens. Orientalische Medizin gründet sich auf dieses Verständnis und versucht Ihnen zu helfen, es zu erreichen. Aber in Europa akzeptieren die Regierungen diese Idee nicht.
27/3/2020
Frage:
Was ist die Bedeutung von oder wie macht man das?, sich innerhalb seiner selbst auszudrücken, ohne sich nach außen auszudrücken?
26/3/2020
Antwort:
Sprechen Sie nicht und beobachten Sie Ihre eigenen Gedanken, Gefühle und Emotionen.
Mit anderen Worten, hören Sie auf sich selbst.
26/3/2020
Frage:
Kann man Zen praktizieren, ohne lange Zeit zu sitzen? Zum Beispiel, wenn man Auto fährt oder im Wald spazieren geht?
26/3/2020
Antwort:
Wenn Sie Ihren Körper bewegen, ist es besser seine Gedanken zu beobachten.
Das ist keine Zen-Praxis aber Teil des Ki-Trainings.
Es ist so ähnlich wie Kontemplation, wie sie von manchen religiösen Leuten in Europa praktiziert wird.
26/3/2020
Frage:
Wenn man lange sitzt und der Schmerz kommt, sollen wir dann mit dem Schmerz weiter sitzen bleiben?
Ist Schmerz nicht ein Indikator dafür, dass der Körper beschädigt wird?
26/3/2020
Antwort:
Schmerz zeigt an, dass etwas ungewöhnlich ist, nicht unbedingt schädlich. Man muss unterscheiden können zwischen Schmerz der nicht schädlich ist und solchem, der auf Schädigung hinweist.
Normalerweise ist der Schmerz, den man beim Sitzen erfährt, unschädlich für den Körper, aber das kann ich nicht garantieren.
Jedes Training bedeutet ein gewisses Risiko, das man auf sich nimmt. Ich kenne viele Leute, die sich ihre Füße beim Joggen beschädigt haben ohne dabei Schmerzen gespürt zu haben.
Bei Krebs hat man normalerweise auch keinen Schmerz, obwohl der Körper Schaden erleidet. Deshalb muss man seinen Körper sehen können und nicht von empfundenen Schmerzen abhängig sein.
26/3/2020
Frage:
Es gibt viele Geschichten von Zen-Meistern, die erleuchtet wurden.
Ist das die selbe Art der Erleuchtung, wie wir sie von der indischen Tradition her kennen?
25/3/2020
Antwort:
Da ich persönlich keinen indischen Meister kenne, kann ich nur anhand dessen urteilen, was sie sagen oder schreiben.
Wahrscheinlich sprechen Inder von anderen psychologischen Transformationen aber das hängt wohl vom Einzelnen ab und ich kann meine Meinung nicht verallgemeinern.
Wie es auch sei, es ist nicht wichtig von anderen zu wissen. Das einzig Wichtige für Sie ist, ob Sie Ihren Körper sehen oder nicht.
25/3/2020
Frage:
Seinen eigenen Körper unabhängig von der eigenen Psyche zu sehen erscheint sehr pragmatisch.
Aber ist es möglich, diesen Zustand jederzeit zu erreichen oder ist es etwas, das wir nur in Augenblicken von Stress in unserem Leben zu finden versuchen sollten?
25/3/2020
Antwort:
Traditionelle Zen-Praxis zielt darauf hin, jederzeit diese Aufmerksamkeit für den Körper zu haben. Aber es ist bekannt, dass nur einer von Tausenden das erreichen kann.
Ich persönlich habe nie von einem japanischen Zen-Meister gehört, der das in letzter Zeit erreicht hätte.
Daher ist es genug, Aikido und Ki zu üben und damit zu einem gewissen Maß seinen Körper zu sehen und Freiheit von Gedanken und Gefühlen zu haben.
25/3/2020