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Vorträge mit Fragen & Antworten

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Aikido Techniken

Ma Ai und "Distancing" (Abstandhalten)


Die grundlegende Änderung, die durch Covid in unsere Gesellschaft kam, ist Distancing. Die Übertragung des Virus kann im Wesentlichen dadurch gestoppt werden, dass man einen Abstand von 1,5 m zwischen Leuten einhält. Das ändert mein persönliches Leben nicht, da dieser Abstand dem Ma Ai im Aikido entspricht und ich fühle mich wohl, wenn jeder dieses Ma Ai respektiert.


Die Gesellschaft wird vom Militär kontrolliert und nicht von reichen Leuten. "Reich" bedeutet viel Geld in einer Gesellschaft, die auf Geldwirtschaft aufbaut. Die Mongolen, die ein Drittel des eurasischen Kontinent eroberten, waren sehr mächtig aber nicht reich. Die Ägypter hatten Gold und Juwelen und waren mächtig aber nicht reich. Die Geldwirtschaft basiert auf einer Gesellschaft mit Landwirtschaft. Die Landwirtschaft hat sich seit dem 13. Jahrhundert stark entwickelt und das hat in der ganzen Welt zu der Tendenz geführt, dass die landwirtschaftliche Gesellschaft anfing, auf Jagd basierende Gesellschaften überall auf der Welt zu zerstören. Danach fingen die reichen Leute an, das Militär und infolge dessen auch die politischen Kräfte zu kontrollieren.


Ma Ai im Aikido basiert auf Kampftechniken aber Ma Ai gab es überall auf der Welt in einer Gesellschaft, in der reiche Leute die Gesellschaft kontrollieren. Sie halten Abstand zwischen den Leuten, besonders zwischen reich und arm. Der König sitzt höher als die anderen, weil sich Bakterien und Viren hauptsächlich von oben nach unten verbreiten. Ich denke es gab in der Gesellschaft, die auf Landwirtschaft aufbaut, ein Wissen für den Umgang mit Gefahr. Es gibt zwei Arten von Gefahr, eine durch einen Angriff durch andere Menschen und eine andere durch Angriffe von Bakterien und Viren. Beide können durch das Einhalten von Abstand Ma Ai ein wenig vermieden werden. Jäger und arme Leute konnten aber in der Gesellschaft keinen Abstand untereinander halten.





Bis vor hundert Jahren basierte das Abstandhalten darauf, wie reich du warst. Je reicher, desto mehr Abstand. Das beschützte reiche Leute vor Angriffen von anderen Leuten aber auch vor Bakterien und Viren.


Seit hundert Jahren wurde mit Öl Militär aufgebaut und Geld erschaffen. Geld war ursprünglich an Gold geknüpft aber seit 1970 ist Öl die Grundlage für Geld und jetzt ist seit 1990 das Geld auf militärischer Stärke und auf dem internationalen Bankensystem begründet. So ist das Abstandhalten zwischen reichen Leuten und auch armen Leuten in Ländern, wo die Geldwirtschaft hoch entwickelt ist, verschwunden. Deshalb sterben in Europa, den USA und Japan selbst reiche Leute am Covid-Virus.


Jetzt haben reiche Leute in den USA und in Europa die Gefahr durch Viren und damit die Notwendigkeit von Distancing entdeckt. Sie wollen die Welt wieder so gestalten, wie vor hundert Jahren wo es in einer reichen Gesellschaft Abstand zwischen den Leuten gab und in einer armen Gesellschaft kein Raum für Abstand war. Reiche leute hatten ein großes Haus mit einem großen Garten und arme Leute lebten in sehr kleinen Häusern. Heute haben die meisten Leute ordentlich Platz zum Leben und so wird der öffentliche Raum kleiner und kleiner. Damit ist der Abstand zwischen Leuten im öffentlichen Raum und in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht ausreichend. In einem Land wo Reiche und Arme getrennt leben ist selbst öffentlicher Raum und Verkehr getrennt.


18. Juni 2020

Leben mit Schmerzen


Wenn man die alten Methoden und Praktiken überall auf der Welt anschaut, beinhalten viele der Methoden ein "durch den Schmerz gehen". Das ist nicht nur eine japanische Methode, sondern ebenso in Europa, Afrika, Amerika und anderen Orten der Welt. Das kommt daher, dass die Leute früherer Tage wussten, wie man mit Schmerzen lebt. Diese Methoden mit Schmerzen sind vollkommen verschwunden, bsi auf in einer Gemeinschaft, wo Leute versuchen, die alte Kultur zu bewahren.


Bis vor ungefähr 100 Jahren mussten die Leute überall auf der Welt mit Schmerzen leben, aber heutzutage hat sich die Wissenschaft in Bezug auf schmerzstillende Techniken enorm entwickelt. So wissen junge Leute nicht mehr, wie mit Schmerzen zu leben und wollen nur die Schmerzen los werden. Es ist gut, wenn man Technologien zum Schmerzstillen hat, aber es ist nicht möglich, Schmerzen komplett loszuwerden.



Heutzutage leiden viele junge Leute an psychologischen Schmerzen. Wir müssen verstehen, dass Schmerzstiller prinzipiell schlecht für die Gesundheit sind. Deshalb ist es logisch, dass wir in unserem Leben mit so wenig Schmerzstillern wie möglich leben sollten. Deshalb denke ich, dass schmerzhafte Techniken im Aikido gute Übungen sind und dass wir versuchen sollten, so gut es irgend geht, in unserem Leben mit Schmerzen zu leben.


Die Gedanken und den Körper zu sehen hilft dabei mit Schmerzen zu leben, da die meisten Leute mmit falscher Psyche mehr Schmerzen entwickeln. Es gibt Techniken dazu, wie man im täglichen Leben mit Schmerzen leben kann. Ich hoffe, dass Aikidoka sie durch das Aikido-Training entwickeln können.


25. April 2020

Love

Kalligraphie von Shin Watanabe Sensei

"Wer die Macht hat, hat Recht" und "Die Mehrheit hat Recht"


Pflanzen und Tiere haben einen Überlebensinstinkt. Daher gibt es Grundinstinkte, einer davon ist "Wer die Macht hat, hat Recht" und der nächste ist "Die Mehrheit hat Recht".


Da Menschen auch Tiere sind, haben sie immer nopch diese verbliebenen Instinkte. So wie bei den Tieren funktionierte "Wer die Macht hat, hat Recht" auch in der Welt der Menschen. Die, die militärische Stärke hatten, eroberten die Welt. Menschen können jedoch im Gegensatz zu Pflanzen und Tieren ein besseres Leben genießen. Um ein besseres Leben zu genießen braucht man Sklaven und muss daher respektieren, dass "die Mehrheit Recht hat". Dadurch entstand Demokratie und es wurde zur Diktatur der Mehrheit.


Diese beide tierische Instinkte gibt es auch in der Aikido-Welt. Im Dojo rechtfertigen Leute ihre Technik mit "Wer die Macht hat, hat Recht". Wenn man etwas tun kann, sollte es richtig sein. So kann jemand, der mehr Kraft, hat seine Techniken rechtfertigen. Und dann beansprucht eine große Aikido-Organisation Recht zu haben, indem sie "Die Mehrheit hat Recht" anwendet. Aus der Idee entspringt eine andere Idee, "Je mehr, desto besser". Die meisten Regierungen denken "mehr Waffen sind besser" und "mehr Geld ist besser".


Die Weltwirtschaft hat sich aber seit 2000 in Bezug auf Menge pro Person nicht weiterentwickelt. So gab es einen der reichsten Leute der Welt, der erklärte, "Reiche sollten ein Drittel ihres Geldes der Welt zurückgeben." Was er natürlich damit meinte war, dass reiche Leute ein Drittel ihres Geldes ausgeben sollten um die Welt zu kontrollieren, damit sie für immer reich bleiben können.

In Japan gibt es viele junge Leute, die erfolgreich ein Geschäft mit minimalem Profit aufgezogen haben. Da die wirtschaftliche Situation überall auf der Welt schwierig ist, bevorzugen sie ein stabiles Geschäft mit minimalem Profit zu starten, um ihr gutes Leben in Gang zu halten. Es gibt ein altes französisches Sprichwort, "Le mieux est l'ennemi du bien", was soviel bedeutet wie "Das Bessere ist der Feind des Guten". Wenn man MEHR Aufwand reinsteckt, um etwas zu verbessern, kann es zum gegenteiligen Ergebnis führen.


Diese Ableitung, "je mehr, desto besser" ist rein menschlich, da Pflanzen und Tiere mit "gerade genug" glücklich sind und nicht mehr als das wollen. Deshalb zerstört die Idee "je mehr, desto besser" den Teil der Welt, der das Leben betrifft.


Wir müssen vorsichtig sein bezüglich der tierischen Instinkte, die in fast allen Aspekten der Welt existieren. Die Menschheit hat sich dadurch entwickelt, dass sie sich von den tierischen Instinkten entfernt hat. Dann müssen wir genauso auch die Fehler der Menschheit verstehen.


25. April 2020

平和 Peace

Kalligraphie von Shin Watanabe Sensei

Der Unterschied von Undo (Übung) und Waza (Technik)


Eine Technik ist eine feste Form in einer festen Umgebung um ein festes Ziel zu erreichen. Wenn man eine Technik in der wirklichen Welt anwenden möchte, muss man sie anpassen, da die Umgebung in der wirklichen Welt sich ändert. In Ihrem Leben kann sich auch das Ziel ändern, daher muss man agieren und nicht eine Technik anwenden. Techniken zu lernen hilft dabei, im wirklichen Leben besser zu agieren.


Um eine Aikido-Technik zu üben wendet man sie normalerweise bei einem Uke an. Dann tendiert man dazu, auf das zu reagieren, was Uke macht und kann daher nicht führen. Daher ist es schwierig, eine korrekte Technik zu entwickeln. Um Uke zu führen muss man sich während der Technik die Zukunft in einer Sekunde vorstellen. Der einfachste Weg dazu ist, die Technik alleine auszuführen und sich Uke dabei vorzustellen.


Es ist aber nicht so einfach, sich das vorzustellen, insbesondere, wenn man ein Anfänger ist. Man muss daher seine Fähigkeit entwickeln, sich etwas vorzustellen.


Eine Übung oder Undo ist eine Aktivität, mit der man die Fähigkeit entwickelt, etwas zu tun oder um gesund zu bleiben. Kenko Taiso ist, um gesund zu bleiben und Aiki Taiso ist, um die Fähigkeit zu entwickeln, sich Aikido-Techniken vorzustellen.

Wenn man eine Technik bei einem Uke anwendet, passiert die Änderung der Form und die Änderung des Ortes die ganze Zeit über. Es ist schwierig, sich das Ganze vorzustellen. Daher muss man sich beides, die Änderung der Form und die Änderung des Ortes, einzeln vorstellen. In der klassischen Musik hat man das getan, indem man Rhythmus und Melodie getrennt hat.


Aiki Taiso ist etwas anderes, als eine Technik alleine auszuführen. Wenn man eine Technik alleine ausführt ändert man gleichzeitig Form und Ort gemäß seine Vorstellung.


Wenn man Aiki Taiso macht, ändert man zuerst seine Form ohne den Ort zu ändern. Nachdem man die Form geändert hat, ohne den Ort zu ändern, ändert man den Ort ohne die Form zu ändern. Manchmal ändert man die Form, dann den Ort und danach nochmal die Form.


Durch das Praktizieren von Übungen oder Undo entwickelt man die Fähigkeit sich Aikido-Techniken mit einem Uke vorzustellen.


23. April 2020

Warum Aikido keine Selbstverteidigung ist


Es gibt zwei Worte, von denen die meisten Leute den Unterschied nicht kennen. Das eine ist schützen und das andere ist verteidigen.


Schützen bedeutet, etwas zu tun, damit das Leben oder ein Material weiterhin besteht, und zwar ohne Schaden. Sie schützen Ihr Smartphone mit einer Hülle. Sie schützen sich selbst vor einem Virus.


Verteidigen bedeutet, etwas zu tun, damit jemand oder eine Organisation weiterhin das tun kann, was sie tut. So kann man die Menschenrechte verteidigen. Eine Regierung verteidigt ihr Land durch das Verteidigungsministerium. Die Armee gehört zum Verteidigungsministerium, daher ist ihre Aufgabe die Verteidigung. Die Polizei kann unter einer demokratischen Regierung zum Schutz da sein und unter einer undemokraischen Regierung zur Verteidigung.

Wenn man etwas verteidigen möchte, muss man andere kontrollieren. Kontrolle ist eigentlich gegen Menschenrechte, da ein Mensch kein Recht hat andere zu kontrollieren. Kein Recht heißt nicht, dass man es nicht tun sollte. Eltern haben kein Recht ein Kind zu kontrollieren, sie können und müssen ein Kind aber kontrollieren, wenn es notwendig ist. Wenn man Aikido praktiziert, tendiert man dazu, Uke zu kontrollieren. Dann wird Aikido zur Selbstverteidigung und tendiert dazu, aggressiv zu sein.


Man muss eine Technik mit Hilfe von Uke meistern. Ein Meister ist jemand, der eine Technik perfekt ausführen kann. Daher gibt es Meister zum Beispiel im Handwerk usw. In Deutschland gibt es eine Gilde der Meister, die die traditionellen Techniken bewahren. Man muss Aikido-Techniken meistern, damit man sie anwenden kann, um sein Leben zu schützen und ein besseres Leben sowie eine bessere Welt zu schaffen.


21. April 2020



Kalligraphie von Mihoko Watanabe Sensei

Aikido

合気道

Atemi  (当身)

Die Form der Atemi Hand ist nicht sehr verbreitet und die meisten japanischen Kampfkunstlehrer kennen sie nicht. 


Der Grund dafür ist, dass Atemi nur den besten Schülern im Geheimen vermittelt wurde als Kuden (mündliche Unterweisung). 


Zudem wurde Karate in den den letzten 100 Jahren in Japan sehr populär und viele Leute kennen nur die Karate Hand (Foto 1).

Diese Form der Hand entspricht der Form des Fußes wie bei einer Balletttänzerin (Foto 2).

Im Karate benutzte man diese Fußform vor etwa 150 Jahren ebenfalls, änderte sie dann aber in die gegenwärtige Form (Foto 3).

Allerdings entspricht die Form auf Foto 3 mehr der Form der Hand auf Foto 4.

Und zwar in dem wie der Daumen benutzt wird (Foto 5 und 6).

Die Atemi Hand sollte wie auf Foto 4 sein und auf dem Daumen basieren, so wie der tretende Fuß auf der Haltung des großen Zehs basiert.


Der große Zeh und der Daumen sind mit dem ganzen Körper verbunden. Daher wird Atemi mit dem gesamten Körper ausgeführt und nicht mit der Kraft der Arme und Schultern. 

Man kann auch den unteren Teil der Handfläche benutzen (Foto 7), ähnlich wie der Einsatz der Ferse auf Foto 8.



25. März 2020